Erntedankfest mit Überraschungen

geschrieben von Helga Engel


Am 19. Oktober beging der Damenkaffee der Berliner Liedertafel das Erntedankfest im Nachbarschaftshaus in der Urbanstraße. In der Bibliothek wurden die Tische festlich gedeckt, passend zum Erntedankfest mit vielem bunten Laub und allem, was Garten und Felder in dieser Jahreszeit so hergeben. Das stimmte so richtig ein auf einen fröhlichen Nachmittag. Für Kaffee und Kuchen war auch reichhaltig gesorgt, dank vieler helfender Hände.

Was wir nicht ahnten, war etwas, was unsere „Chefin“, oder die „Queen Mum des Damenkaffees“, Waltraud Warkentin, heimlich für uns vorbereitet hat. Nachdem wir uns kulinarisch gestärkt hatten, wurden wir auch kulturell verwöhnt. Eva Pons und ihr Mann Peter Besig, den Liedertäflern schon bekannt durch musikalische Auftritte bei Festen, waren die Überraschung des Nachmittags. Sie wurden begleitet von unserem 1. Tenor, Peter Ruttkowski, und einem jungen Sänger in der Ausbildung an der Komischen Oper Berlin, Nikita Voronchenko.

Das anspruchsvolle Programm begann mit der Arie aus der Oper „L'elisir d'amore“ von Gaetano Donizetti, gesungen von Nikita Voronchenko, begleitet von Eva Pons am Klavier. Eine warme, kräftige Baritonstimme füllte den Raum. Man war erstaunt: So jung und so eine Stimme! Ich hatte Nikita am Ende des Konzertes interviewt, davon später.

Es folgte ein Adagio von einem in Berlin geborenen Komponisten, Waldemar Bargiel (1828), gespielt von Eva am Klavier und Peter am Cello. Sehr einfühlsam!

Dann kam die nächste Überraschung: Peter Ruttkowski, 1. Tenor der Berliner Liedertafel, gab sein Solodebüt im Kreise der BL – Damen. Aus der Tonfilm-Operette Die drei von der Tankstelle sang er, am Klavier begleitet von Eva Pons und von Peter Besig am Violoncello, „Liebling, mein Herz lässt dich grüßen!“ und von der „Liebe der Matrosen“. Das begeisterte Publikum dankte mit dem „Jawohl, Herr Kapitän!“. Anschließend „folgte“ Wolfgang Amadeus Mozart mit einer Reihe von Liedern aus der Zauberflöte, gesungen von Nikita Voronchenko und begleitet wiederum von Eva Pons. Die dritte Überraschung folgte sogleich mit einer interessanten Variation für Violoncello und Klavier. Ludwig van Beethoven und Mozart äußerten sich in diesem Stück beide auf ihre Weise über „Ein Mädchen oder Weibchen“, Arie aus der Zauberflöte und aus einem Zwischenspiel von Beethoven, gesungen von dem jungen Nachwuchstalent Nikita.

Der anschließende Applaus bewies, wie sehr es den Zuhörenden gefallen hat. Und es gab natürlich eine Zugabe. Nikita Voronchenko sang in schwedischer Sprache ein Volkslied von Sigurd von Koch, einem schwedischen Komponisten (1879 – 1919): Varnattsregnet (der Frühlingsregen). Wieder bewunderte man diese wunderbare Stimme. Dieser junge Mann hat bestimmt noch eine große Karriere vor sich. Ich fragte ihn, seit wann er wusste, dass er Sänger werden wollte. Seit er klein war, war die Antwort. Die Ausbildung begann er mit 15 Jahren am Konservatorium in Moskau, wo er auch vor 25 Jahren geboren wurde. Seit zwei Jahren ist er in Berlin, wo er an der Komischen Oper Gesang studiert, in professioneller Obhut von Eva Pons.

Eva Pons ist übrigens eine Verwandte unserer fleißigen Leiterin, Waltraud Warkentin. Sie ist Leiterin des Opernstudiums an der Komischen Oper, Dirigentin, Pianistin und Dozentin. Sie hat versprochen, dass sie uns in der BL öfter besuchen wird und uns mit ihrem Ehemann, Peter Besig, musikalisch erfreuen wird. Darauf freuen wir uns sehr!

So ging ein wunderbarer Damenkaffee-Nachmittag zu Ende. Er wird uns in Erinnerung bleiben als etwas ganz Besonderes.

NächsteTermine: Dienstag, 15.11.  und Mittwoch, 14.12. Weihnachtsfeier