Vom Offizierskasino zum Nachbarschaftshaus

Eine lehrreiche Geschichtsstunde… geschrieben von Rudolf Göddertz

Was haben die Berliner Liedertafel 1884 e.V. und das Nachbarschaftshaus Urbanstraße gemeinsam? Diese Frage wurde auf dem Mai-Treffen des Freundeskreises der Berliner Liedertafel am 30. Mai 2024 im Festsaal, ausführlich beantwortet und erläutert. Die Vorsitzende des Freundeskreises, BL-Ehrenmitglied Waltraud Warkentin hatte für diesen Nachmittag den Geschäftsführer des Nachbarschaftshauses Markus Runge eingeladen. Wie dieser folgerichtig feststellte, kann man Waltraud nichts abschlagen und so kam es dazu, dass Markus Runge ein äußerst spannendes Referat über die Geschichte des Nachbarschaftshauses in der Urbanstraße vortrug, welches darüber hinaus seit ziemlich genau 100 Jahren unser Vereinsheim ist. Unter dem Titel "Vom Offizierskasino zum Nachbarschaftshaus" war der Vortrag gespickt mit interessanten Bildern von damals und heute. Um es gleich vorweg zu nehmen: Die Inhalte des Vortrages werden wir hier an dieser Stelle nicht so genau wiedergeben können, interessierte Leserinnen und Leser werden jedoch im kommendem Jahr zur 70jährigen Jubiläumsfeier des NHU Gelegenheit bekommen, den Vortrag in Gänze zu hören bzw. ihn im Internet nachzulesen. Auch im Jubiläums-Merker der Berliner Liedertafel, die in wenigen Tagen 140 Jahre alt wird, soll ein ausführlicher Bericht über die Geschichte der BL und ihr Vereinsheim erscheinen. Festzuhalten ist, dass die Berliner Liedertafel - wie bereits oben erwähnt - vor 100 (!) Jahren nach langjährigen Verhandlungen und vorausgegangenen Instandsetzungen in das ehemalige Offizierskasino in der Urbanstraße 21 als alleiniger Mieter einziehen konnte. Und dank der Berliner Liedertafel blieb das Gebäude auch später nahezu unversehrt, bzw. wurden Kriegsschäden mit eigenen Mitteln wieder beseitigt. Allerdings entschied der Bezirk nach 1945, das Haus nicht mehr an die BL zurückzugeben, sondern zunächst als Teil des Urbankrankenhauses zu nutzen. 1949 erfolgte dann die Eröffnung zum Nachbarschaftsheim Kreuzberg und die BL erhielt die Möglichkeit zur Nutzung einiger Räume. Leider wurde bei der Sanierung des Festsaals früher die Galerie zugemauert. Spielte dort oben doch tatsächlich das eigene Orchester der Berliner Liedertafel! Dies ist nun aber alles Geschichte. Das Leben geht weiter und somit auch die Geschichte der BL und des NHUs. Bleiben wir die nächsten 100 Jahre weiterhin friedlich zusammen. Und vielleicht bekommen wir doch noch einen festen Platz im Schaufenster des NHU, vorne am Eingangsportal… Was bleibt ? Dank an die Vorsitzende des Freundeskreises Waltraud Warkentin für die Organisation und Dank natürlich an die Bäckerinnen! Zum Abschluss spielte Kirchenmusikdirektor Wolfgang Wedel „Komm lieber Mai“, aber dieser Monat ist ja nun auch schon wieder Geschichte…